Historie

160 Jahre FFWAE  klein

Kurzchronik

Auerbach ist im Laufe der Jahrhunderte oft von großen Bränden heimgesucht worden. Die Stadt lag oft in Schutt und Asche. Nach dem letzten großen Stadtbrand von 1834 verschwand fast die ganze Stadt vom Erdboden. Danach gingen Stadt und Bürger sofort an den Wiederaufbau der Stadt und auch an den Ausbau des Feuerlöschwesens. Die Stadt hatte bereits Feuerlöschgeräte angeschafft, aber keine Mannschaften. Zunächst schuf man eine „Feuerordnung für die Stadt Auerbach“ (die Ausführung dieser Organisation dauerte allerdings 11/2 Jahre).

1849 beschlossen der Stadtrat und die große Bürgerversammlung ein Grundstück zu erwerben und ein Spritzenhaus zu bauen, da diese bisher in einem dumpfigen  Rathausraum standen.

1856 gründete sich die „Freiwillige Rettungskompanie“ mit ca. 100 Mitgliedern. Sie wollte bei der Feuersgefahr schnelle und kräftige Hilfe leisten und wurde später dann in Freiwillige Feuerwehr umbenannt.

Damit ist die Freiwillige Feuerwehr Auerbach im Jahre 1856 gegründet.

1866 wird neben der Freiwilligen Feuerwehr eine städtische Feuerwehr gegründet. Beide arbeiten nebeneinander. Jeder männliche Einwohner zwischen 18 und 50 Jahren ist zu dem Eintritt in eine dieser Scharen verpflichtet.

Am 18. Mai 1866 erlässt der Stadtrat eine „revidierte Feuerlöschordnung“. Diese lässt die Probleme der damaligen Zeit gut erkennen. Es gab noch keine Elektrizität, keine Motorfahrzeuge, keine Wasserleitung und so musste das Wasser mit Eimern und Fässern vom Teich oder der Göltzsch zum Brandort gebracht und dort in die Spritzen gefüllt werden.

1875 wurde die Wasserleitung gebaut und es gab Hydranten.

1877 beschließen Rat und Stadtverordnete die Zuteilung der städtischen Feuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr aufzulösen und den gesamten Feuerlöschdienst der Freiwilligen Feuerwehr zu übertragen. Zu dieser hatte die Feuerwehr schon über 200 Mann, aber die Technik war noch sehr einfach gegenüber heutigen Verhältnissen.

1881 hatte die Freiwillige Feuerwehr beschlossen sich aufzulösen. Darauf beschloss der Rat eine vorläufige besoldete Feuerwehr einzuführen. Sie übernahm einen Teil der alten Mannschaften.

1886 wurde in Auerbach eine hölzerne Schiebeleiter angeschafft.

1899 wurde in Auerbach wieder eine Pflichtfeuerwehr eingeführt.

Im Jahr 1901 wurde endlich mit dem Bau des neuen Gerätehauses begonnen und ein Jahr später war es fertig. Am 28. September 1902 wurde es feierlich eingeweiht.

1913 schaffte die Stadt eine vierrädrige Leiter für Pferdezug von der Firma Magirus an.

Der 1. Weltkrieg zerstörte alles. Von 76 Kameraden wurden nach und nach 70 eingezogen. Alte, Kranke, Krüppel oder im Heimatdienst unentbehrliche wurden zum freiwilligen Dienst aufgerufen. Und sie kamen und halfen, so gut sie konnten.

Als der Krieg zu Ende war, fehlten 14 Mitglieder, die ihr Leben hergeben mussten. Alles war zusammengebrochen. Es musste wieder ganz von vorn angefangen werden. Allmählich fanden sich alle Mitglieder wieder ein und der Auf- und Ausbau konnte beginnen.

1925 wurde die neue Automobilspritze bei der Firma Flader in Jöhstadt abgeholt.

Der Motor hatte eine Leistung von 40 PS und die Pumpe leistete 1000l Wasser pro Minute.

Mit dieser Anschaffung kamen auch neue Probleme auf die Feuerwehr und die Stadt zu. So mussten z.B. Kraftfahrer und Maschinisten ausgebildet werden.

Die Stadt wird mit einer elektrischen Alarmanlage ausgestattet. Sie bestand aus 15 Feuermeldern, die in der gesamten Stadt verteilt waren und 53 Alarmweckern, die sich bei den Kameraden zu Hause befanden.

Im Jahr 1926 hatte Auerbach mit allen Vororten 238 freiwillige und 263 verpflichtete Mitglieder.

1934 wird die 2. Automobilspritze, ein Magirus, mit einer Heckpumpe für Wasser und einer Vorbaupumpe für Schaum, angeschafft.

1935 erhält die Freiwillige Feuerwehr eine Ganzstahl-Anhängeleiter. Mit einer Länge von 18m. Es war eine Zweiradleiter, für deren Transport ein Zugfahrzeug erforderlich war.

1941 beschließt der Stadtrat Geld für ein Löschfahrzeug bereitzustellen. Es wurde dann 1942 ein schweres Löschgruppenfahrzeug (SLG) von der Firma Glöckner – Humbold geliefert.

Mit dem Kriegsende blieb im Raum Auerbach eine Drehleiter Mercedes DL 22 des damaligen Reichluftfahrtministeriums stehen und wurde wieder fahrbar gemacht und stand zunächst der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung.

Im Jahr 1960 wurde von der SDAG Wismut ein Löschfahrzeug LF 16 SIS übernommen. 1961 wurde das Fahrzeug in Dienst gestellt.

Die Freiwillige Feuerwehr erhielt noch ein weiteres Fahrzeug, ein TLF 16 SIS.

Von 1945 bis 1963 bestand in Auerbach eine Berufsfeuerwehr und die FFW führte ein Schattendasein.

Von 1963 an entwickelte sich die Auerbacher Feuerwehr ständig weiter und übernahm den gesamten Brandschutz  in der Stadt Auerbach und darüber hinaus. Somit wurde sie eine schlagkräftige Einheit im Feuerlöschwesen.

1965 erhielten wir ein Kübelfahrzeug P2M. Es wurde rot gespritzt und als Zugfahrzeug für unsere Anhänger genutzt.

1968 wurde ein zweites Arlarmierungssystem geschaffen – die „stille Alarmierung“. Diese erfolgte über Telefon und Melder. Leider hatten zu dieser Zeit nur 6 Kameraden ein Telefon.

Im März 1969 wurde eine Frauengruppe der Freiwilligen Feuerwehr gegründet. Es waren 12 Frauen von langjährigen Feuerwehrmännern.

1971 wird die Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ gegründet. Bereits ab 1969 wurde mit Jugendlichen bei der Feuerwehr gearbeitet. Die AG bestand aus einer Gruppe 10-jähriger Kinder.

1972 hat unsere Freiwillige Feuerwehr als erste im Kreis Funktechnik bekommen. In den Einsatzwagen waren Funkgeräte und die Kameraden bekamen Alarmfunkempfänger.

Wir erhielten außerdem ein Mehrzweckfahrzeug vom Typ Robur LO. Dieses ist noch heute im Einsatz und wird als Schlauchkraftwagen genutzt.

1974 und 1975 erhält die Feuerwehr 2 fabrikneue Löschfahrzeuge vom Typ W 50. Damit ist Auerbach die am besten ausgerüstete Wehr im Kreis.

1979 wurde ein Kleinlöschfahrzeug B 1000 geliefert und sofort als Führungsfahrzeug umgebaut.

1980 wurde uns ein Motorrad MZ TS 250 zugeteilt und als Melder Krad eingesetzt.

1981 bekamen wir eine gebrauchte Drehleiter DL 25, Typ S 4000 und 1985 eine DL 30 W 50.

Mit der Wendezeit hat sich für die Feuerwehr viel verändert. Neu war z.B. das die Wehrleitung nur noch aus zwei Kameraden besteht und das diese von der Mannschaft in einer Wahlversammlung gewählt wird.

Aber vor allem waren die Einsätze bei Verkehrsunfällen neu für uns. Um bei solchen Unfällen gerüstet zu sein, wurden die neu beschafften Geräte wie Spreizer und Schneider vorrübergehend im B 1000 eingebaut.

Zu dieser hatte die FFW Auerbach 6 Einsatzfahrzeuge und 4 Anhängegeräte.

Von 117 Feuerwehr-Angehörigen aus dem Jahr 1963 waren im Jahr 1990 noch 11 Kameraden bei der Freiwilligen Feuerwehr. Alle anderen Angehörigen sind nach 1963 dazu gekommen.

Im Jahr 1990 wurde bereits das erste Grillfest veranstaltet. Um diese weiterhin durchführen zu können  wurde dann ein Verein unter dem Namen „Freiwillige Feuerwehr Auerbach e.V.“ gegründet.

1991 wurde ein gebrauchter VW T2 gekauft und als Mannschaftstransportwagen genutzt.

1992 erfolgte die Lieferung eines Vorausrüstwagens der für Einsätze bei Verkehrsunfällen wichtig ist.

1992  wurden auch alle Einsatzkräfte mit Alarmfunkempfängern ausgerüstet, sodass eine Alarmierung über Sirene fast nicht mehr erfolgt.

Am 24. April 1992 erfolgte die Gründung der Jugendfeuerwehr Auerbach.

1993 wurde ein Einsatzleitwagen ELW 1 in Dienst gestellt und wir bekamen eine neue Drehleiter DLK 23 – 12, mit einer Leiterlänge von 30m. Somit konnte die W 50 – Leiter in den wohlverdienten Ruhestand gehen und steht uns als historisches Fahrzeug zur Verfügung.

Weitere Fahrzeuge kamen im Rhythmus eines Jahres.

1994 wurde ein LF 16 TS vom Bund zur Katastrophenbekämpfung zur Verfügung gestellt. (Es war auch zum Hochwasser an der Elbe 2002 im Einsatz)

1995 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in Dienst gestellt.

Es erfolgte die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit der polnischen Partnerstadt Strzegom (früher Striegau). Die ersten Kontakte zu den Feuerwehren Strzegom entwickelten sich zu echten freundschaftlichen Verbindungen.

1992 wurde vom Stadtrat der Beschluss gefasst das neue Gerätehaus zu vergrößern. Am 31. Januar 1996 wurde es dann in feierlicher Form übergeben.

1996 wurde gemäß der Feuerwehrsatzung auch eine Alters- und Ehrenabteilung gebildet. Ihr gehörten zunächst 2 Kameraden an, die über viele Jahre ihren Dienst geleistet haben und aus Altersgründen nicht mehr mit ausrücken dürfen.

Einen neuen Einsatzleitwagen VW Passat erhält die Freiwillige Feuerwehr im November 1999.

Nach einer Diskussion im Vereinsvorstand über die Erforderlichkeit einer Vereinsfahne einigte man sich doch für eine Fahne. Diese wurde uns von der polnischen Feuerwehr Strzegom als Geschenk überreicht und im Sommer 2000 erfolgte dann die Fahnenweihe.

2001 wurde ein neues Löschfahrzeug LF 16/12 geliefert. Dafür wurde der letzte W 50 unserer Wehr ausgesondert. Wir erhielten außerdem als letztes Fahrzeug einen Mannschaftstransportwagen (VW-Kleinbus), der hauptsächlich zur Ölspur-Beseitigung eingesetzt wird.

2002 wurden die Kameraden Gernot Haferkorn und Günther Haferkorn für 50 Jahre treue Dienste ausgezeichnet. Die Zahl der Einsätze stieg wieder an.

2003 wurde die Gemeinde Rebesgrün mit Ortsteil Reumtengrün nach Auerbach eingemeindet. Damit kamen 2 weitere Feuerwehren hinzu. Die Stadt Auerbach verfügt somit über 5 Feuerwehren mit insgesamt 17 Fahrzeugen und einem Personalbestand von 180 Einsatzkräften.

2004 nahm die Jugendfeuerwehr zum 1. Mal am Deutsch-Polnischen Jugendaustausch teil und belegte den 1. Platz beim Löschangriff.

2005 fuhren 10 Kameraden zur Feuerwehrmesse Interschutz nach Hannover um sich 4 Tage die neuste Technik anzusehen. Die Zahl der Brandmeldeanlagen erhöhte sich auf 29 Stück.

Die Jugendfeuerwehr besteht nur noch aus 9 Mitgliedern. Das sind zu wenige, um den Nachwuchs für die Feuerwehr zu sichern.

2006 fand eine Neuwahl des Vereinsvorstandes statt. 2006 wurde ebenfalls das 150 jährige Bestehen der Wehr gefeiert.

2009 wurde das vorletzte DDR Fahrzeug ersetzt. Beschafft wurde ein neuer Gerätewagen Logistik 2. Mit diesem ist es möglich u.a. auch Material der Wasserwehr zu befördern.
Gunter Heckel wurde zum neuen Wehrleiter gewählt und als Stellvertreter Gerd Hummel.

2010 wurde zum erstenmal nach der Wende wieder eine Wochenendschulung durchgeführt. Diese fand in Grünheide statt. Allen Kameraden gefiel diese Schulung, wobei man hier auch intensiver auf einzelne Geräte eingehen konnte. Ende des Jahres war es doch noch soweit, das letzte DDR Fahrzeug ging in seinen verdienten Ruhestand. Ersetzt wurde ein Barkas B1000 gegen einen neuen Transporter.

2011 ist ein neuer Rettungssatz beschafft worden. Der alte von 1991 wurde somit auf den GW-Logistik verladen um einen zweiten Rettungssatz in der Wehr zu haben. Erfolgreich wurde auch eine Tagesausbildung mit allen Ortsfeuerwehren, sowie dem DRK durchgeführt. Des Weiteren konnten die Kameraden, wieder eine Tagesausfahrt nach Lippendorf und eine 3-Tagesausfahrt nach Bozen / Italien durchführen. Viele Kameraden besuchten auch die Landesfeuerwehrschule in Nardt bzw. besuchten Lehrgänge auf Kreisebene.

2014 konnten die Fördermittel für eine neue Drehleiter bereitgestellt werden. Im Jahr darauf wurde diese auch geliefert und die 22 Jahre alte DLK wurde damit abgelöst.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass durch brandschutzgerechtes Verhalten der Bürger die Zahl der Brände weiter zurückgeht und durch bessere Verkehrsdisziplin die Zahl der Unfälle gesenkt werden kann.

2018 wurden die Tore komplett erneuert. Diese wurden durch moderne Rolltore ersetzt. Der Vorteil besteht nun darin, das die Fahrzeuge mit Fernbedienungen ausgerüstet wurden, so das ein manuelles öffnen der Tore nicht mehr notwendig ist. Diese veränderten aber auch das Aussehen der kompletten Wache.